Wie schnell die Zeit vergeht. In einer Woche findet nun schon unser nächstes Retreat statt und wir sind ausgebucht! Also möchte ich nun die Erinnerungen und den letzten Part unseres ersten Retreats mit euch teilen.
Mir war es vorab wichtig mit allen Retreat Teilnehmerinnen Zeit zu verbringen und zu jeder eine persönliche Verbindung aufzubauen und jede Einzelne mit ihrer Geschichte hat mich berührt, beeindruckt und auch zum Lachen gebracht.
Aber noch schöner fand ich es, dass sich auch nachhaltig Freundschaften auf unserem Retreat gebildet haben. Es wurden im Nachgang Kochkurse besucht, Fitnessgeräte angeschaut und auf Weinfesten getroffen.
Zwei Gäste, die sich vorher nur flüchtig kannten, wirkten als Zimmerpartner als wären sie schon Jahrzehnte lang verheiratet und kicherten jeden Abend im Bett als sie die Erlebnisse des Tages Revue passieren ließen. Es war total schön zu sehen, was sich da für eine Verbindung entwickelt hat.
Unter den Leseratten hat sich ein Buchclub entwickelt (wovon auch ich Teil bin ;). Aber am coolsten fand ich die spontane Aktion einer Teilnehmerin, die kurzerhand ihre Athen Pläne für im Anschluss ans Retreat umschmiss und sich Samy, unserer Fotografin, anschloss, um mit ihr nach dem Retreat ein paar Tage auf der Insel Milos zu verbringen. In dieser Hinsicht waren wir definitiv erfolgreich und es war genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte.
An unserem letzten vollen Tag, dem Freitag, haben wir nach unserer morgendlichen Yogastunde erstmal ausgiebig gefrühstückt, um Kraft zu tanken für den bevorstehenden Ausflug.
Hier ging es tief in die Natur zu Wasserfällen und wunderschönen Felsen Formationen. Die ganz harten (also nur eine unter uns) sind hier sogar schon ins Quellwasser gesprungen. Die Sonne kam raus und hat uns einen wirklich schönen warmen Nachmittag beschert, nachdem sie sich die erste Hälfte der Woche kaum hat blicken lassen.
Während der Autofahrt wurde ausgiebig zu einer atemberaubenden Küstenkulisse gesungen und die Zeit verging wie im Flug. Auch hier kamen versteckte (Stimm)- Talente zum Vorschein und ich merkte richtig wie alle in ihrer Einzigartigkeit, Schönheit und Talenten aufblühten.
Nachdem uns die Natur geerdet hat, ging es noch weiter zum Strand. Die Sonne hatte mittlerweile gut aufgewärmt, aber noch so, dass wir die Einzigen am Strand waren.
In Griechenland und nicht im Meer gewesen sein?! No way! Wir ließen es uns nicht nehmen bei 12 Grad ins Wasser zu gehen. Und wer unter der Yogahose nichts trägt muss halt dann nackig rein. Vollstes Female Empowerment eben! Besser geht es ja gar nicht. Auch hier musste natürlich ein Foto sein, als Erinnerung. Aber nicht irgendeins. Maria gab die Anweisung ‚Turn around and cover your boobs!’ Und so drehten wir uns alle brav um mit den Händen vor unseren Brüsten, außer eine, die das Kommando nicht mitbekommen hatte und uns selbstbewusst alles präsentierte! Ein Riesenlacher noch bis heute, aber warum eigentlich nicht?! Wir haben ja nichts zu verstecken. Ein ausdrucksstarker Moment, der uns allen noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Zurück in unserem Zuhause, Villa Kasteli, wartete schon ein leckeres letztes Lunch, dass unsere Köchin für uns vorbereitet hatte auf uns. Eine Teilnehmerin meinte zu mir, dass die Köchin ja wirklich die ganze Woche nur für uns in der Küche gestanden haben muss. Mit soviel Liebe hat sie das Essen zubereitet und davon reichlich, typisch griechisch eben. Aber keine Sorge, es wurde nichts verschwendet, was übrig blieb und auch von uns nicht später noch als Snack gegessen wurde, hat Maria immer im Dorf verteilt.
Alle guten Dinge gehen zu Ende. Für manche ist es ein Klischeespruch, für andere eine Meditation über das Loslassen.
Nach unserer Abschiedsyoga Session haben wir gemeinsam noch Mantren gechantet und es war einfach nur magisch. Was ich auch einführen möchte ist, auf jedem Retreat unserem Gastgeberland etwas zurückzugeben. So haben wir einen Teil der Einnahmen an eine lokale Tierschutzorganisation gespendet, welche von Freiwilligen geführt wird. Unter unseren Mädels waren einige Tierliebhaber und so haben wir uns kurzerhand entschlossen es dahin gehen zu lassen.
Nachdem dann alle so erfüllt und berührt waren, haben wir uns alle hergerichtet für unser Abschiedsdinner.
Was kann ich sagen? Life is a Party. Freundschaft, Bewegung und gute Zeiten.
Unser letzter Abend war genauso wie er sein sollte.
Wir hatten ein tolles Essen in einer traditionellen Taverne, wo wir nochmal alle lokalen Köstlichkeiten probieren konnten. Als ich nach dem Highlight der Woche gefragt habe, war fast einstimmig die Antwort, dass es unser Frauenkreis und das Neumondritual waren. Das zeigt umso mehr, wie stark wir in unserer Gruppe und Kreis zusammengewachsen sind 🙂 Und danach haben wir zusammen in der Villa auf unseren letzten Abend getanzt und gesungen. Eventuell sind hier bei ‚Let it go‘ (‚Lass jetzt los‘) die letzten Hüllen bei der Performance gefallen und noch mehr versteckte Talente kamen zum Vorschein.
Wir hatten einfach die besten Gäste aller Zeiten auf diesem Retreat. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir wirklich eine kleine Retreat-Familie geworden sind.
Der nächste Morgen war voller tränenreicher Abschiede, Versprechungen, zukünftige gemeinsame Wiedersehen zu planen, und Lachen über unglaubliche Erinnerungen an die hinter uns liegende Woche. Ich konnte nicht glauben, wie schwer es war, Abschied zu nehmen.
Um unsere gestärkte Weiblichkeit nochmal zu unterstreichen sind auch hier gemeinsam mit Samy noch ein paar tolle Bilder entstanden. An dieser Stelle mal nur eins von mir 😉
Ich hatte einige Momente beim Wandern und während den Yogastunden, in denen ich mich nach meinen Gästen umsah und mich echt kneifen musste, um zu überprüfen, ob ich nicht träume – ja, ich habe es wirklich geschafft, diese Frauen aus für mich absoluten Rockstars zusammenzubringen für’s allererste Female Focus Retreat.
Unser Retreat stand für alle Yoginis offen, vom Anfänger bis zum erfahrenen Praktizierenden. Diese Gruppe hatte die volle Bandbreite, und ich schätzte die Herausforderung, sie alle zu unterrichten <3 Und auch hier war es einfach unglaublich die Entwicklung der Einzelnen und individuell mitzubekommen. Als am letzten Tag auf einmal eine Teilnehmerin ohne Hilfe im vollen Rad (Brücke) stand und nur so strotzte vor Selbstvertrauen, war ich unglaublich stolz auf meine Yoginis!
Es war unsere Aufgabe, einen Raum zu schaffen, in dem sich Frauen sicher, umsorgt, zugehört und gefeiert fühlen. Gefühlt war es politisch ein Wendepunkt in unserem Leben. Um uns herum passierte gerade so viel auf der Welt, aber wir haben es geschafft uns das Positive zu bewahren und Kraft zu tanken. Es war einer dieser Momente, über den wir für den Rest unseres Lebens sprechen werden. Wo wir gerade waren, als der Krieg so nahe an unserer Heimat ausbrach. Wir wussten irgendwie, dass das Gefühl unserer Blase da war und uns Kraft gibt. Hinter den Kulissen brachte jede Nacht eine neue Welle von Fragen, was passieren würde, wenn wir unsere Gäste zum Abschied umarmten. Wir haben viel Ungewissheit und viele Emotionen gemeistert. Die meisten Gefühle waren dennoch Glückseligkeit und selbst, trotz der Worst-Case-Szenarien, die sich in der Dunkelheit der Nacht einschlichen – blicke ich immer noch darauf zurück als eine Zeit der Dankbarkeit.
Denn direkt bei der Ankunft jedes Gastes überkam mich ein Gefühl des Friedens. So wie es war, mussten wir wirklich nur atmen, jeden Tag akzeptieren, wie er kam, und den Moment leben und genießen.
Klingt nach einer ziemlich tollen Lektion für einen Yoga-Retreat, oder?
Zu guter Letzt nochmal ein Dankeschön an mein wunderbares Team: Maria, Samy, Laura und Kirsten. Ohne euch wäre dieses Retreat nicht das gewesen, was es war. Eure positiven Energien haben es zu etwas ganz Besonderem gemacht 🙂
PS: Beim nächsten Retreat müssen wir mal ein Staff-Foto machen, das fehlt irgendwie!