Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen – oder schreiben, dass ich auf das erste Hearon Yoga Retreat in Griechenland mit einem surrealen Gefühl zurückblicke. In der Nacht vor meinem Abflug marschierte Russland in die Ukraine ein und ich fand mich erstmal in einem Schockzustand. Ich wollte nicht ignorieren, was auf der Welt passierte und auch persönlich haben mich diese Ereignisse schwer getroffen. Ich dachte immer wieder an ‚Lokah Samastha Sukhino Bavantu‘ – Alle Lebewesen überall glücklich und frei. Ich wusste, dass ich in dieser Woche einen geschützten Raum auf meinem Retreat bieten wollte. Nun noch mehr als sonst. Ich empfand es als unglaublich wichtig positive und heilende Energien und Frequenzen zu erhalten, stärken und zu teilen – Balance zu schaffen. In der Gemeinschaft kann diese Energie sehr machtvoll sein. Meditation bringt Klarheit und Verbundenheit. Dankbarkeit. Auf uns selbst aufzupassen und im Rahmen des Möglichen Gutes tun empfand ich als richtig in diesem Moment. Die psychische Gesundheit ist das Wichtigste, es ist nicht ignorant sich zeitweise auszuklingen und von einem Thema fern zu halten. Man darf sich also selbst schützen ohne ignorant zu sein. Ich wusste also, dass die Energien, die wir in dieser Woche kreierten, diese besonderen Frauen durch die nächsten Wochen und vielleicht sogar Monate tragen werden. Om Shanti 🙏
Aktuell sind wir in der Planung fürs nächste Retreat: 27. August – 03. September 2022.
Nun aber zurück zum Anfang meines Herzensprojekts. Alles fing mit einem Traum an. 2020 war ich das erste Mal selbst auf einem Retreat in Thailand. Ich habe mir das damals zum 30. Geburtstag geschenkt und habe lange nach dem richtigen Vibe gesucht. Viele reine Yoga Retreats waren mir zu extrem. Irgendwie wollte ich meine Auszeit auch genießen. Während irgendwelche veganen Detox Kur Retreats mir sicher auch gut getan hätten, suchte ich trotzdem nach etwas was mit mir resoniert. Kurz gesagt, ich fand die perfekte Mischung bei Alex in Wanderland aus allem. Tauchen, Yoga und Spaß und durfte eine der besten Wochen meines Lebens erleben. Ich war einfach nur bei mir. Aber am Meisten hat mich der Energieaustausch zwischen so wunderbaren Frauen geflasht. Alle mit unterschiedlichen Geschichten, aber dem gleichen Mindset.
Im selben Jahr noch begann ich meine eigene Ausbildung zur Yogalehrerin. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht einmal die Intention zu unterrichten. Ich wollte einfach tiefer eintauchen und mehr verstehen, warum Yoga so einen unglaublichen Effekt auf mich hat. 2020 reiste ich dann auch nach Griechenland (in dem einem Monat im August, in dem mal kein Lockdown war🤣) um eine gute Freundin zu besuchen. An dieser Stelle: Danke Kirsten, dass du mir dein Griechenland von einer anderen Seite gezeigt hast und ohne dich hätte ich niemals diese wertvollen Verbindungen gefunden. Ich wurde sofort in ihren Freundeskreis integriert und fühlte mich, als wäre ich schon jahrelang ein Teil davon. Kirsten zeigte mir auch Villa Kasteli und dieser Ort war einfach so magisch, dass ich sofort wusste: ‚Hier wirst du mal ein Retreat halten!‘ Maria, die Villa Kasteli führt, und ich waren sofort auf einer Wellenlänge. Wir haben die gleiche Vision, wie Yoga Retreats sein sollten. Individuell, persönlich, professionell und mit einer großen Portion Herzblut und Liebe zum Detail – Zum Glück sind wir beide so detailverliebt und perfektionistisch, sonst hätten wir uns vielleicht auch gegenseitig in den Wahnsinn getrieben. Gegenstände 10 cm hin und her schieben, bis die das perfekte Bild abgeben, war bei uns total normal. Fun Fact: Wann auch immer ich Leuten von Maria und Villa Kasteli erzählt habe, hatten sie das Bild von einer älteren Greek Mama Maria vor sich. Dahinter verbirgt sich aber eine wunderbare Halb-griechische Schönheit voller positiver Energie. Ihre Weisheit kann man allerdings mit der einer griechischen Mama gleichsetzen 😉. Und wo wir schon bei der Vorstellungsrunde sind, darf ich auch Laura nicht vergessen. Unsere kleine Helferin hinter den Kulissen. Super aufmerksam kümmert sie sich im Hintergrund darum, dass das drum herm stimmt und ist als unsere Guest Happiness Managerin unabdingbar.
Der Traum entwickelte sich also langsam. Okay, eigentlich ging alles ziemlich schnell. Ich wachte eines Tages auf und wusste, ich muss jetzt ein Datum festlegen und einfach anfangen. So habe ich 2021 einen großen Schritt gewagt und das Female Focus Retreat ins Leben gerufen. Ich fand mich plötzlich inmitten der Planung und Vorbereitung meines Herzensprojekts. Es hätte auch alles schief gehen können, doch ich wusste, dass es das Potenzial hatte, mir unglaublich viel zurückzugeben. Das Ganze entstand aus meinem Traum heraus Frauen zusammenzubringen und Erfahrungen weiterzugeben und zu teilen, die ich selbst in den letzten Jahren sammeln durfte. Vereint mit meiner langjährigen Liebe zum Reisen und dem Teilen meiner Art zu Reisen und Kulturen, Land und Menschen mit allen Sinnen zu erkunden. Ich wollte nichts an einen Reiseveranstalter auslagern oder das Ganze in ein Resort oder Retreat-Zentrum werfen. Nicht, dass irgendetwas daran falsch wäre! Ich wollte allerdings alles von Grund auf neu kreieren und kein einziges Detail unberücksichtigt zu lassen. Liebe zum Detail eben. Wochenlange Planung und Gespräche gingen voraus und als ich dann letztendlich am Abend vorher ankam konnte ich es selbst kaum glauben. Ich fühlte diese unglaubliche Ruhe vor dem Sturm total intensiv. Alle Beteiligten haben super hart gearbeitet um mich dabei zu unterstützen, den Traum wahr werden zu lassen. Mir war es super wichtig, lokale selbstständige Frauen zu unterstützen und so hatten wir eine wunderbare Aerial Yogalehrerin, Köchin, Olivenöl Herstellerin und Masseurin an Bord uns während der Woche zu unterstützen.
Unsere großzügigen Retreat Sponsoren rundeten das Ganze mit meiner Meinung nach den coolsten Willkommensgeschenken überhaupt ab. Auch hier ein riesen Dankeschön an alle, die dabei geholfen haben diesen Traum auf den Weg zu bekommen. Ich bin total stolz zu sagen, dass wir nur Produkte dabei hatten, die ich selber gut finde und schon benutze. Unser Ziel, so umweltfreundlich und umweltschonend wie möglich zu sein, wurde durch FLSK Wasserflaschen und Tee-/Kaffeebecher verwirklicht. Um uns frisch und gepflegt aussehen zu lassen, haben Michael Droste-Laux und Cosphera einige richtig coole Sachen beigesteuert. Chakrana sponsorte wunderbare Lavendelaugenkissen, die wir während unserer Tiefenentspannung total gut verwenden konnten. Da zu unserem Retreat leider auch Covid immer noch Thema war, haben wir von Forrest and Love coole antibakterielle Accessoires für Handy und Schlüssel mitbekommen. Zahnbürste vergessen? Auch daran hatte BioBrush gedacht! Auch während des Retreats wurden wir gut mit Yogi Tee und Earlybird Kaffee versorgt. Für gesunde Snacks sorgten Livi’s kleine Helden (Achtung Sucht Gefahr nach Almond Butter 😉 Und jeden Morgen zauberte uns Maria bestes 3Bears Porridge. Jeden Tag war der Topf Porridge leer, wenn manche noch Nachschlag wollten, bis Laura dann irgendwann ganz verzweifelt meinte: “Ich weiß auch nicht, wir machen jeden morgen mehr als am Tag zuvor und es reicht nie, ihr esst einfach immer mehr davon 😅” Zu guter Letzt hat die von Frauen gegründete Naturkosmetik Nâmeco nicht nur für unsere Yogastunden herrlich duftende, entspannende und aktivierende Massageöle eigens kreiert, sondern auch ein schönes Paket für jede Teilnehmerin zusammengestellt. Ich bin ein großer Fan ihrer Produkte, da sie nicht einfach nur nachhaltig sind, sondern auch dem ayurvedischen Ansatz entsprechen und ihre Produkte aus regionalen Pflanzen herstellen. Es hat sich also ein bisschen angefühlt wie Weihnachten. Und ich habe gerne Santa gespielt um die Mädels glücklich zu machen.
Endlich war der große Tag gekommen und mein Team verbrachte den Tag damit, die Mädels am Flughafen zu begrüßen und sicher zur Fähre und somit auf die andere Seite nach Karystos zu bringen. Mir war es wichtig, dass sobald in Athen gelandet sich niemand mehr um irgendetwas kümmern muss und alles von uns organisiert ist. Da noch etwas Zeit war bis zur Abfahrt der Fähre, verweilten die Mädels bis dahin in einer Taverne am Hafen und konnten sich schonmal kennenlernen und untereinander austauschen. Was ich zumindest gehört habe wurde da schon herzlichst gelacht und Stories über Schwiegermütter und Gartenzäune ausgetauscht.
Als sie endlich in der Villa Kasteli ankamen, machten sie es sich erstmal in ihren Zimmern gemütlich. Während wir schon alles für die Willkommenszeremonie vorbereitet hatten. Da alle von der Anreise etwas müde waren, hatten wir einen ruhigen Abend geplant. Es folgte also eine wunderbare Einstimmung auf die Woche inklusive einer kleinen ‚After Travel Stretch‘ Yoga Einheit.
Danach wurden wir mit Welcome Drinks und unserem Kennenlern-Dinner empfangen – zubereitet von unserer privaten Lieblingsköchin.
Was für eine Freude, nach dem bisherigen nur online Kommunizieren nun endlich alle persönlich kennenzulernen und natürlich bereit neue beste Freundinnen zu finden. Wir hatten eine Altersspanne von Jahrzehnten, aber merkten schnell, dass Alter keine Rolle spielt, verstanden sich doch die Jüngste und die Älteste sogar am Besten; ein breites Spektrum an Hintergründen, von Lehrerin, Product Ownerin über Ernährungsberaterin bis hin zu Flugbegleiterinnen, hätten wir unterschiedlicher nicht sein können, aber doch fanden wir alle ein starkes Band als Gruppe. Eine Sache, die alle gemeinsam hatten? Abenteuerlust! Im Grunde bestand die Retreat-Planung darin, eine Woche lang jeden Tag verschiedene Versionen meines perfekten Tages kreieren. Traumjob!
Am nächsten Morgen gab es dann die erste offizielle Yogasession. Das Thema war Körperwahrnehmung und Selbstfürsorge. Hierbei stimmte ich alle auf die kommende Woche ein und integrierte die unterschiedlichen Level. Auch hier hatten wir von kompletten Anfängern, bis hin zu Verletzten und Fortgeschrittenen alles dabei! Aber auch das machte nichts. Geht es beim Yoga ja nicht um Leistung, sondern um Individualität und Verbindung zu sich selbst. Ich glaube es kamen alle Level ganz gut auf ihre Kosten.
Nach dem reichhaltigen Frühstück ging es dann auch gleich mit dem nächsten Programmpunkt weiter – unser Aerial Yoga Workshop mit Tiffany. Sie kam extra aus Athen, um mit uns den kompletten Nachmittag im Element Luft zu verbringen. Hier durfte auch ich mich dem Vergnügen hingeben aus dem Lehrermodus in den Schülermodus zu schlüpfen und mit den Retreat Gästen zusammen zu üben. Die gemeinsame Energie während der Yoga Einheiten in einem Retreat hat etwas ganz Besonderes und Vertrautes. Während ich es auch genieße meinen wöchentlichen Kurse im Yogastudio zu unterrichten, ist die Energie zwischen den Teilnehmern eines Retreats nochmals um einiges intensiver. Das macht auch ein bisschen süchtig! (Wahrscheinlich ein großer Teil dessen, warum ich nicht aufhören kann, neue Retreats zu planen…☺️)
Nach diesem 3-stündigen Workshop gab es erstmal ein spätes Mittagessen. Hunger hatten wir reichlich. Unsere Gruppe hatte einige spezielle Ernährungsbedürfnisse – wir hatten Vegetarier, Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten, sowie gewisse Vorlieben und ich bin stolz darauf sagen zu können, dass wir allen gerecht werden konnten und niemand hungrig blieb. Ohnehin dreht sich in Griechenland alles ums Essen und die griechische Küche wird oft um ihrer Vielfältigkeit unterschätzt. Sie besteht nämlich aus weitaus mehr als nur Gyros und Tzaziki. Abends gab es dann noch eine ruhige Meditation und Journaling Session, um etwas runterzukommen und zu sich selbst zu finden.
Nachdem wir uns den Sonntag über hauptsächlich im Element Luft bewegt haben, begannen wir den Tag mit einer erdenden Yogaeinheit.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich alle bereits gut in unserer Villa eingelebt. Für mich ist Villa Kasteli immer wieder die perfekte Location für ein Yogaretreat. Die Atmosphäre ist einfach so besonders. Eine unserer Gäste sagte sogar: „Wir machen immer so schöne Ausflüge und sehen so tolle Sachen, aber jedes Mal, wenn wir zurückkommen, denke ich mir- Zuhause in unserer Villa ist es einfach am schönsten.“ Und damit hatte sie wirklich Recht. In diesem Bergdorf herrschen eine Idylle und so positive Energie, die schwer begreiflich ist, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Das Rundum Sorglos Paket habe ich nicht nur beworben, sondern es war mir auch wichtig umzusetzen. Jede sollte sich gut aufgehoben fühlen. Es blieben also keine Wünsche offen. Von Rasierern bis Cola Light 🤣 die Mädels konnten voll drauf vertrauen, dass wir ihren Sonderwünschen gerecht werden. Und für die jenigen, die keine hatten, für die hatten wir die ein oder andere Überraschung dabei.
Mit dem Dienstag waren wir schon bei Tag vier angelangt. Nach unserem täglichen Wake Up zu Kaffee und Tee hatten wir an diesem Morgen eine ganz besondere Yogapraxis vor uns. Wir durften nämlich den Geburtstag unserer lieben Samy und dafür haben wir uns so Einiges einfallen lassen. Geburtstag während einem Retreat?! Beste Entscheidung! Die Mädels hatten ein Geburtstagsmatra eingeübt und vor der Praxis zum Besten gegeben. Während der besonderen Geburtstagsplaylist, haben wir Samys Geburt rekreiert mit einer Ausdauerübung aus dem Schwangeren Yoga – oh ja wir hatten sehr viel Spaß dabei😆. Währenddessen haben Maria und Laura ein supertolles Geburtstagsfrühstück vorbereitet, für welches Samy glorreich empfangen wurde.
Danach ging es in die Stadt. So viele Mädels auf einen Haufen lassen sich das Shoppen und Stadt erkunden natürlich nicht nehmen. Ein Teil durfte bereits die ersten Massagen genießen und kamen dann zum Mittagessen in einer typisch griechischen Taverne direkt am Hafen nach. Dass das Essen und vor allem der frische Fisch grandios waren, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Abends gab es eine entspannende Yin Yoga Session. Ich gestehe, ein paar waren immer noch etwas voll vom Mittagessen, sodass Vorbeugen vielleicht nicht die beste Idee waren 😅. Das Liegen und die Tiefenentspannung hingegen schon! Als Geburtstagsdrink gab es dann noch lokalen Gin zum Anstoßen, den wir mit Gurken und Rosmarin aus dem botanischen Garten der Villa Kasteli verfeinerten. Und was gibt es besseres zum Dessert, als Geburtstagskuchen 😍! (Teil 2 folgt).